G9 Preamp Projekt

Gyraf G9 Tube Preamp

 

Wenn man im Netz nach Bauplänen für Röhrenvorverstärker sucht, dann stößt man früher oder später auf den Gyraf G9. Mein ursprüngliches Ziel war es allerdings die LA-610 Stufe zu bauen. Schnell stößt man auf die Problematik der Trafos. Sie sind teuer. Manchmal auch schwer zu bekommen.  Es gibt auch tausende Variationen des Schaltbildes(Verbesserungen, Kritik, Ideen , Traditionsreiches: Das muss so gemacht werden, denn nur so ist es original). Die Entwickler vom G9 hingegen geben explizit mehrere Versionen an Trafos an und da ich ohnehin mit OEP geliebäugelt habe war das Projekt beschlossen.

Ich hatte im ersten Testaufbau komplett auf Trafos verzichtet und wollte zuerst nur wissen: Funktioniert der Plan und was ist wichtig.

Wie auf den Bildern zu erkennen, sitzt der ganze Preamp in einem alten Netzteilgehäuse, das ich herumliegen hatte. Zum Einsatz kam auch ein Netzrafo aus einem schon länger geschlachteten Smaragd Tonband und hier und da noch ein paar andere recycelte Bauteile. Der Trafo Liefert die 12-15V für Heizung und den Verdreifacher für die Phantomspeisung.

Ich habe hier in diesem Projekt auch die „Polung“ der Festkondensatoren beachtet. Was genau das bedeutet und wie man darauf eingeht wird hier erklärt.

Ich wollte den Verstärkerteil komplett offen verdrahten. Platinen wären sicher auch interessant gewesen, aber bei der offenen Verdrahtung fühle ich mich einfach zuhause.

Die Masseverdrahtung habe ich wegen guter Erfahrung mit dickem Kupferdraht gelöst. Das Gehäuse ist an einem einzigen Punkt mit der Masse über zwei antiparallel geschaltete Dioden verbunden. So ergibt sich ein kleiner Potentialunterschied. Auch die Klinkenbuchsen an der Vorderseite müssen vom Gehäuse isoliert sein. Die Gehäuse der Potis bekommen ihre Schirmung über den Gehäusekontakt und sollten nicht mit der Masse verbunden sein.

Eine wichtige Lehre war auch: Man sollte die Schirmung von den Eingangsübertragern nicht vergessen. So ein Eingangsübertrager ist ähnlich empfänglich für Störsignale, wie ein Singlecoil-Tonabnehner. Ich durfte also die Trafos wieder von der Platine auslöten und mit der Schirmung wieder einsetzen.

Die Ausgangsübertrager habe ich vorerst weggelassen. Dadurch gibt es kein symmetrisches Ausgangssignal und keinen Phasenumkehrer, aber damit kann ich in meiner Anwendung leben.

Aber nun zum klanglichen Teil:

Die Tests hier sind mit zum Vergleich mit den internen Preamps von einer Focusrite  Scarlett 18i6 gemacht. Ich entschuldige mich für die Qualität der Einspielungen. Es sind logischerweise die direkten Mikrofonsignale ohne Effekte.

Hier sind noch ein paar Messdaten: Man kann schön einige Unterschiede der beiden Preamps sehen. Ich musste beim G9 die Phase drehen, weil er eine verdrehte Phase wegen des Kathodenfolgers hat.

Frequenzspektrum Focusrite 18i6 Preamp
Frequenzspektrum Gyraf G9 Preamp
Impulswidergabe Focusrite 18i6 Preamp
Impulswidergabe Gyraf G9 Preamp

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Noch ist der Artikel nicht komplett. Wenn ich Zeit finde werde ich hier weiterschreiben.